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Unser Roadtrip von Brisbane nach Sydney – die Ostküste Australiens

Was wir alles erlebt haben, was ich Erschreckendes über die australische Wasserversorgung gelernt habe und über vieles mehr schreibe ich in diesem Artikel!

Die Reiseroute

Anfang Dezember hieß es für uns von Brisbane Abschied zu nehmen und Richtung Sydney aufzubrechen. (Den Blogartikel über unsere ersten zwei Monate in Brisbane findest du hier.)

Innerhalb von fünf Tagen wollten wir in Sydney angekommen sein und möglichst viel entlang der Route gesehen haben. Also entschieden wir uns für folgende Route:

Der Roadtrip

Nach langem Tetris spielen, damit alle Koffer und Taschen ins Auto passen, sind wir also endlich aufgebrochen. Kurzer Disclaimer: Wir sind alles andere als BACKPACKER mit unseren 5 Koffern und mittlerweile unzähligen Taschen.

Wir haben unseren ersten Stopp bei der Natural Bridge gemacht. Auch wenn es geregnet hat, war es sehr beeindruckend und ein schöner kurzer Rundweg (1km) um die Natural Bridge.

Natural Bridge

Auf der Fahrt sind wir entlang einer unglaublichen Weite von grünen Weiden gefahren – es ist immer wieder beeindruckend, wie verschieden jede Ecke in Australien aussieht.

Als wir dann abends im Byron Bay angekommen sind, haben wir erst mal unzähligen Surfern beim Surfen zugeschaut – blöderweise hat es immer noch geregnet. Byron Bay ist ein absoluter Surfer-Hotspot und die Bezeichnung kleines Paradis definitiv nicht zu hoch angesetzt. Trotzdem war ich überrascht, wie klein die Stadt ist und wie begrenzt die Möglichkeiten sind, abends etwas zu essen zu finden. Wir kennen es doch alle: So eine Situation kann eine Beziehung schnell etwas aus dem Gleichgewicht bringen. In Australien lernt man allerdings damit etwas anders umzugehen, da diese Situation nämlich gerade in abgelegeneren Gebieten keine Seltenheit ist.

Byron Bay

Am nächsten Tag schien dann aber endlich die Sonne und wir sind entlang eines Küstenwanderweges gelaufen, mit einer traumhaften Aussicht auf die Küste und Klippen. Außerdem gibt es rund um den Leuchtturm ganz viele Schmetterlinge. Aber ich muss sagen, der Weg hoch war ziemlich steil und zu unserer Überraschung sind uns echt viele Rentner entgegengekommen. Und nicht nur das, die sind da teilweise an uns vorbei gespurtet, als gäbe es kein Morgen mehr.

Cape Byron Headland Reserve – Walking Track Map
Immerhin konnten wir noch lächeln, als wir oben angekommen sind – ich möchte kurz noch erwähnen, dass es affenheiß war und die lange schwarze Hose eine super dumme Entscheidung war…

Byron Bay ist wirklich wunderschön und einen der schönsten Ausblicke der Reise hatten wir vom Cape Byron Lighthouse. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich das vermutlich zu jeder Aussicht sagen werde – denn es stimmt einfach.

Am östlichsten Punkt Australiens waren wir damit auch.
Immerhin hat man den gesamten Weg lang eine schöne Aussicht – da kann man den steilen Anstieg auch mal ausblenden.

An Tag 2 ging es für uns nach Urunga – einem kleinen Dorf an der Küste. Wir hatten eine Unterkunft über Airbnb gebucht und um ehrlich zu sein, war das Argument schlechthin das Bild mit dem Känguru im Garten. Man hat uns in dieser Hinsicht nicht zu viel versprochen – das Haus lag 15 Minuten außerhalb des nächsten Ortes und mitten im Wald. Auf dem Weg dorthin haben wir auch die ersten freilebenden Kängurus gesehen – und nicht gerade wenige :).

Wir haben in den paar Tagen mindestens 100 Känguru-Warnschilder gesehen.

Also eigentlich fing alles mit Glücksgefühlen an. Als uns jedoch dann das Haus gezeigt wurde und ich schon recht geschockt von dem Zustand und den Tausenden Spinnenweben war, erwähnte der Vermieter durch Zufall, dass sie nur Regenwasser verwenden und dieses auch ökologisch nach der Benutzung aufbereiten. Das bedeutet erstens, alles kommt mit diesem Regenwasser in Kontakt (Wasserkocher, Waschbecken, …) und zweitens dürfen keine chemischen Putzmittel oder Desinfektionsmittel verwendet werden zur Reinigung. Für viele andere klingt das jetzt vielleicht nicht so problematisch, jedoch muss ich aufgrund meiner Mukoviszidose stark darauf achten, nicht mit Keimen und Bakterien in Kontakt zu kommen. Und das ist natürlich der optimale Nährboden für diese. Zum ersten Mal (Spoiler: Es wird definitiv nicht das letzte Mal gewesen sein) war ich echt geschockt und ich war dankbar, nur eine Nacht dort verbringen zu müssen. Somit habe ich für alles auf Flaschenwasser zurückgegriffen (Zähneputzen, Händewaschen, etc).

An sich ist Urunga ein sehr schönes kleines Dorf mit einem langen Boardwalk über einen Fluss, der ins Meer mündet. Alles in allem also ein sehr schöner Zwischenstopp.

Urungas Boardwalk wird nicht umsonst als einer der schönsten der Ostküste bezeichnet. Fabelhafte und abwechslungsreiche Aussichten sind garantiert!

Am nächsten Tag sind wir am Smoky Cape Lighthouse angehalten und haben schon wieder Kängurus gesehen. Die Aussicht war sehr cool und es war besonders schön, dass man einen 180° Ausblick hatte.

Nur ein Bruchteil der schönen Aussicht. Man bekommt die gigantische Weite in Australien nie auf einem Foto abgebildet…
Hi.

Nach einer Käfer-Attacke, einem Picknick mit gigantischer Aussicht und Slalomlaufen um sehr viel Känguru-Kacke sind wir nach Port Macquarie gefahren und haben gaaanz viele Koalas im Koala Hospital gesehen. Die Arbeit dort ist unfassbar viel wert und vor allem wichtig, um den ohnehin zurückgehenden Koala-Bestand zu schützen (Mehr Informationen unter: koalahospital.org.au).

Die Pflegerinnen und Pfleger kümmern sich sehr liebevoll um die ganzen Koalas und gleichzeitig merkt man, dass das Wohl der Koalas wichtiger ist als die Kommerzialisierung der Anlage.

Auf der letzten Etappe nach Sydney haben wir in Newcastle einen kurzen Zwischenstopp gemacht. Gehalten haben wir an der Bogey Hole und den Wellen beim Zusammentreffen mit den Felsen zugeschaut – wenn es etwas wärmer gewesen wäre, hätte man dort auch perfekt Schwimmen gehen können. Und kurz bevor wir gehen wollten, habe ich sogar noch Delfine entdeckt. Das ist wirklich ein krasses Gefühl, so viele Tiere hier in der freien Natur zu entdecken.

In Sydney angekommen hat uns dann direkt die nächste schreckliche Unterkunft empfangen. Photoshop kann auf jeden Fall ganze Zimmer verändern und obendrauf war das „Hotel“, (welches eher einer Abstellkammer gleicht) über einem Casino. Das war definitiv eine sehr spezielle Erfahrung und einige gruselige Begegnungen waren auch inklusive.

Ich liebe Australien wirklich sehr, aber was es hier teilweise für einen (Hygiene-)Standard gibt und für welche Abstellkammern man sehr viel Geld zahlen soll, erstaunt mich dann doch immer wieder.

Die fünf Tage waren sehr schön und unser erster kleiner Roadtrip in Australien sehr besonders. Direkt am nächsten Tag sind meine Eltern zu Besuch gekommen und wir haben unseren nächsten Roadtrip gestartet! Dazu kommt aber definitiv auch noch ein Artikel online.

Bis dahin ganz liebe Grüße aus Sydney 🙂